Eisblau Magazin

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Die 8 wichtigsten Erfolgskriterien für gelungenes Changemanagement

Lesedauer: ca. 5 min

Changemanagement Tipps

Changemanagement wichtiger denn je.

Changemanagement bezeichnet das managen von Veränderungsprozessen von einem Ist-Zustand hin zu einem Zielzustand.  Zentrale Ziele des CM sind die systematische Aktivierung der Veränderungsbereitschaft, die Vermittlung von Kompetenzen und das Überwinden von Widerständen.

Die weltweit wirksame Wirtschaftskrise durch das Corona Virus ist schon heute schmerzhaft spürbar – die Aussichten verheißen nichts Gutes. Vieles, was früher normal und selbstverständlich war, steht heute unter einem besonders hellem Stern der Ungewissheit. Doch auch wenn es leichter gesagt als getan ist: Wir können die Krise auch als Chance zum Wandel begreifen. Vielleicht müssen wir das auch, um langfristig bestehen zu bleiben. Nur wohin soll die Reise gehen, wenn die Zukunft ungewisser scheint, denn je?

Umso dringender sollten Sie sich die Frage stellen: wenn es Sie oder Ihre Organisation morgen nicht mehr gäbe – wer würde laut aufschreien?

Changemanagement Tipps

Nähe zum Kunden

Als Organisation, Team oder sogar als Individuum ist unsere wirtschaftliche Existenz dann in Gefahr, wenn (interne) Kunden unsere Produkte oder Dienstleistungen nicht mehr brauchen. Deswegen empfehlen wir nah am Kunden zu sein und persönliche Gespräche zu führen, um zu verstehen, welche Bedürfnisse sie aktuell und in absehbarer Zukunft haben. Verfallen Sie nicht in blinden Aktionismus, sondern richten Sie Ihr Handeln an den Kundenbedürfnissen aus!

Das Zielbild

Wenn klar ist in welche Richtung die Reise gehen soll, gilt es ein Zielbild zu erarbeiten, das alle Kundengruppen Ihrer Organisation bzw. Einheit berücksichtigt. Dazu gehören nicht nur die Verbraucher, sondern auch Anteilseigner, interne Sponsoren und das eigene Team. Davon abgeleitet ergeben sich die nötigen internen Veränderungen: führen unsere Kernprozesse heute zu Produkten und Dienstleistungen, die unsere Kunden morgen brauchen? Wie passt unser Innen zum Außen? Die Krise eignet sich hervorragend, um den Status Quo zu hinterfragen und unnötige Altlasten zu beseitigen.

Die Anwendung

Auf dem Weg zu neuen Ufern gilt es den faktischen Wandel mit dem Verhaltenswandel zu harmonisieren. Denn Prozesse, Strukturen und Systeme können noch so mächtig in der Konstruktion sein – wenn sie von den Anwendern und Akteuren nicht zielgerichtet genutzt oder gelebt werden, verpufft deren Wirksamkeit. Das Ergebnis mündet in einer Change Roadmap, die alle Change Maßnahmen der kommenden Zeit umfasst. Bei der Umsetzung ist Change Management gefragt! Für eine Bewegung braucht es genügend Vertretende.

Im ersten Schritt empfehlen wir eine Führungskoalition an ausreichend mächtigen, motivierten und fähigen Persönlichkeiten aufzubauen. Damit die Veränderung auch vom Rest der Betroffenen mitgetragen wird, ist es essentiell sie so früh wie möglich mitzunehmen und einzubinden. Einen Veränderungsprozess, den ich selbst gestalten kann, durchlaufe ich schneller und mit geringerem Schmerz. Offene, rechtzeitige und wahrhaftige Kommunikation – auch von Dingen, die man nicht weiß – helfen die Change Kurve flach zu halten. Wieso verändern wir uns? Wieso jetzt? Wohin soll es gehen? Was wäre die Alternative? Und: was bedeutet das für uns? Eine saubere Change Story verhindert Nebenwirkungen, die später nur schwer zu bändigen sind. Was geschehen kann, wenn man unklar kommuniziert, lässt sich anhand der Corona Krise deutlich erkennen: Unmut, Verschwörungstheorien und Protest. Diese wieder einzufangen, bedeutet erheblichen Aufwand. Seien Sie deshalb transparent und ehrlich, auch bei unliebsamen Wahrheiten. Integrität wird Ihnen Vertrauen bringen – der wohl wichtigste Wert während einer Krise.

Emotionen erkennen und bewältigen

Als Führungskräfte tun Sie gut daran die Change Maßnahmen konsequent nachzuhalten. Auch wenn Widerspruch aufkommen mag: an der Sache sollte nur konstruktiv gerüttelt werden dürfen. Um aufkommende Emotionen thematisieren zu können, brauchen Sie Zeit und Nähe zu Ihren Geführten. Planen Sie dies ein! Nur wenn Sie wissen, wie es Ihren Leuten geht, können Sie Emotionen entschärfen, bevor diese ein Eigenleben entwickeln. Wissend, dass in der kurzlebigen Zeit von Krisen Pläne zwar nutzlos, das Planen jedoch unabdingbar ist, sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob Sie sich mit den Maßnahmen noch auf dem richtigen Weg befinden und die Change Roadmap gegebenenfalls anpassen. Vergessen Sie auf dem langen Weg nicht kleine Schritte vorwärts zu feiern! Sprechen Sie darüber, ohne schönzufärben, was im Argen liegt. Signalisieren Sie der Belegschaft, wenn das Gröbste überstanden ist und senden Signale der Dankbarkeit.

Wenn Sie die Krise als Chance nutzen, können Sie daraus gestärkt hervorgehen.

Die 8 wichtigsten Erfolgskriterien für einen gelungenen Change-Prozess

1. Einbindung der Interessen

Wichtige Interessenvertreter aus sämtlichen Unternehmensgruppen sind in der Steuerungsgruppe des Projekts involviert. Betroffene werden zu Beteiligte.

2. Kraftfeldanalyse

Es wird eine umfangreiche Kraftfeldanalyse gemacht mit Fachexperten, um förderliche und hinderliche Strömungen von vornherein mit zu bedenken und darauf proaktiv zu agieren.

3. Beteiligung der Geschäftsführung

Auch die Geschäftsführung ist am Projekt beteiligt, somit steigt der Stellenwert.

Es wird an alle Betroffenen klar kommuniziert:

3.1 Purpose

Warum tun wir das? Die Sinnhaftigkeit muss klar erkennbar sein

3.2 Picture

Wie wird das Ergebnis aussehen? – Die Vision

3.3 Plan

Wie gelangen wir zu diesem Ergebnis? – Die nächsten Schritte müssen skizziert werden.

3.4 Part

Welche Rolle spiele ich als Mitarbeiter? – Welches sind die Vor- und Nachteile, die sich für den Mitarbeiter ergeben.

Die Widerstände der Mitarbeiter werden ersnt genommen und bearbeitet. Emotionen werden beachtet.

  1. Nicht Wissen (Orientierungslosigkeit)
  2. Nicht können – Angst
  3. Nicht Wollen – Ablehnung

Prozesse eines Change Managements

4. Ressourcen

Das Projekt verfügt über genug Ressourcen (Personal, Budget..)

5. Know-How

Die Führungskräfte verfügen über genügend Change Know-how.

6. Meinungsvielfalt

Auch mit kritischen Stimmen wird versucht einen konstruktiven Dialog zu führen. Einwände werden eingeladen. Mit Kritikern wird sich auseinandergesetzt. Seien Sie bereit Ihren Change Plan entsprechend zu ändern.

7. Kommunikation

Die Betroffenen und Beteiligten werden regelmässig über sämtliche Kanäle immer wieder über den Verlauf des Projekts informiert. Es ist ein verbindlicher Verlauf über die Meilensteine der Change Roadmap sichtbar.

8. Priorisierung

Quick-Wins werden schon in den ersten Wochen erreicht, dies schafft Vertrauen in den Prozess.

Über den Author

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