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Was sind Führungsaufgaben – und welche gibt es?
Einfach ausgedrückt sind Führungsaufgaben all jene Aufgaben, die ein*e Vorgesetzte*r wahrnimmt, um die ihm*ihr unterstellten Mitarbeitenden zu führen. Neben Zielsetzung, Planung, Organisation und Koordination der Arbeit sowie der Kontrolle von Arbeitsergebnissen gehört dazu zum Beispiel auch die gezielte Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter*innen in einem Unternehmen. Erfüllt werden Führungsaufgaben aber nicht nur von eigens für diese Zwecke eingesetzten Führungskräften, sondern mitunter (beispielsweise durch Delegation) auch durch einzelne Mitarbeitende selbst.
Eine eindeutige Definition dafür, was alles genau zu den Führungsaufgaben gehört, existiert leider nicht. Es gibt jedoch verschiedene Modelle guter Führung, die Aufschluss über die wichtigsten davon geben. Im Folgenden stellen wir dir neben den klassischen Führungsaufgaben auch die Aufgaben einer Führungskraft nach dem Modell des Wirtschaftswissenschaftlers Fredmund Malik vor.
Die 4 klassischen Führungsaufgaben
Die klassischen Führungsaufgaben sind diejenigen Aufgaben eines*einer Vorgesetzten, die direkt im Zusammenhang mit dem Erreichen von Arbeitszielen stehen. Sie bilden zum Beispiel den Führungs- oder Management-Regelkreis und lassen sich in den folgenden vier Punkten zusammenfassen.
Führungsaufgabe 1: Zielsetzung
In einem ersten Schritt legt die Führungskraft entweder für einzelne Mitarbeiter*innen oder auch für ganze Teams die Ziele fest, die sie erreichen sollen – und zwar möglichst nach dem SMART-Prinzip. Das bedeutet, die Ziele sind Spezifisch, Messbar, Attraktiv (d. h. für die Mitarbeitenden akzeptabel und möglichst positiv formuliert), Realistisch und Terminiert.
Führungsaufgabe 2: Aufgabenplanung
Die nächste Aufgabe einer Führungskraft ist es, zu planen, wie das Ziel zu erreichen ist. Dabei kommen im Grunde zwei Wege infrage:
- Der Weg, der mit dem geringstmöglichen Aufwand zu einem festgelegten Ziel führt.
- Der Weg, der mit einem festgelegten Aufwand zu einem optimalen Ergebnis führt.
Je nachdem, für welchen dieser Wege sich die Führungskraft entscheidet, ergeben sich entsprechende Aufgaben, die zum Erreichen des Ziels notwendig sind. Auch das Planen dieser Aufgaben selbst sowie ggf. ihre Delegation an einzelne Mitarbeitende gehört zu den Führungsaufgaben.
Führungsaufgabe 3: Steuerung & Kontrolle
Während die Mitarbeitenden die ihnen zugeteilten Aufgaben durchführen, ist es Aufgabe einer Führungskraft, den Fortschritt der Arbeit zu kontrollieren und, falls sich dabei Defizite erkennen lassen, mit geeigneten Korrekturmaßnahmen gegenzusteuern.
Wie genau die Kontrolle der Mitarbeitenden ablaufen sollte, ist individuell verschieden. So benötigen unerfahrene Mitarbeiter*innen in der Regel eine engmaschigere Kontrolle ihrer Arbeitsabläufe, erfahrene Mitarbeiter*innen hingegen oft nur eine abschließende Kontrolle ihrer Arbeitsergebnisse.
Führungsaufgabe 4: Rückmeldung
Zu den Aufgaben einer Führungskraft gehört es außerdem, ihren Mitarbeitenden Rückmeldung über deren Leistung und die Qualität ihrer Arbeit zu geben. Dazu gehören nicht nur (konstruktive) Kritik, sondern auch Anerkennung und Lob.
Die 5 Führungsaufgaben nach Malik
Der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Fredmund Malik, der sich in seiner Forschung auf die Schwerpunkte Unternehmensführungs- und Managementlehre konzentriert, definiert fünf zentrale Führungsaufgaben von Vorgesetzten und gibt Hinweise, wie diese Aufgaben effektiv zu erledigen sind.
Führungsaufgabe 1: Für Ziele sorgen
Zentrale Aufgabe einer Führungskraft ist auch bei Malik das Festlegen von Zielen. Dabei sollte es sich möglichst um wenige, große Ziele handeln, die zudem dem SMART-Prinzip (s. o.) entsprechen.
Die Erarbeitung von Zielen sollte nach Malik gemeinsam mit den Mitarbeitenden geschehen. Diese erklären, welche Ressourcen (z. B. Werkzeug, spezielle Software, Zugänge, Fachwissen etc.) sie zum Erreichen des Ziels benötigen. Die Ressourcen bereitzustellen, ist dann wiederum Aufgabe der Führungskraft. Außerdem ist der*die Vorgesetzte dafür verantwortlich, regelmäßig die Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel zu kontrollieren und ggf. korrigierend einzugreifen.
Führungsaufgabe 2: Organisieren
Eine weitere wichtige Führungsaufgabe ist eine effektive Organisation des Unternehmens. Diese muss laut Malik mehreren Anforderungen genügen:
- Sie muss sich an den Kunden sowie am Nutzen, den sie den Kunden bietet, orientieren.
- Sie muss sicherstellen, dass die Mitarbeiter*innen – und auch die Führungskräfte – ihre Aufgaben erfüllen können. Dafür sind Störfaktoren wie etwa unnötige Meetings oder ein übertriebenes Mikromanagement zu beseitigen.
Führungsaufgabe 3: Entscheiden
Häufig gehört es zu den Aufgaben einer Führungskraft, komplexe Entscheidungen mit weitreichenden Folgen zu treffen. Damit diese verlässlich sind, empfiehlt Malik, folgende Schritte zu beachten:
- Analysiere das Problem so präzise wie möglich!
- Spezifiziere die Anforderungen, denen die Entscheidung genügen muss!
- Arbeite alle infrage kommenden Entscheidungen heraus!
- Analysiere jede mögliche Entscheidung hinsichtlich potenzieller Risiken und Folgen!
- Wäge ab und triff die optimale Entscheidung!
- Lege fest, wie die Entscheidung umgesetzt werden soll!
- Prüfe später den Ablauf sowie die Ergebnisse dieser Umsetzung!
Führungsaufgabe 4: Kontrollieren
Die Kontrolle von Arbeitsfortschritten und Ergebnissen der Mitarbeiter*innen gehört auch für Malik zu den zentralen Führungsaufgaben eines*einer Vorgesetzten. Dabei ist es entscheidend, dass die überbrachte Rückmeldung von den Mitarbeitenden als unterstützend verstanden wird. Kritik darf daher nicht als Vorwurf, sondern muss konstruktiv geäußert werden.
Führungsaufgabe 5: Menschen entwickeln & fördern
Die letzte – und für den langfristigen Unternehmenserfolg vielleicht die wichtigste – Aufgabe einer Führungskraft ist die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden durch gezieltes Fordern und Fördern. Neben der Förderung individueller Stärken gehört dazu auch das Übertragen neuer Aufgaben und Verantwortungen, an denen der*die Mitarbeiter*in beruflich wachsen kann.
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